Patenprojekt Atiquizaya – PPA
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El Salvador und Atiquizaya

El Salvador ist mit einer Fläche, die ungefähr der Hessens ent-spricht, das kleinste Land Mittelamerikas. Es gehört zu den ärmsten Ländern Lateinamerikas. Knapp die Hälfte der Bevölkerung lebt von weniger als zwei US-Dollar pro Tag. Die Arbeitslosenrate ist hoch, die Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt sehr begrenzt, sogar für junge, gut ausgebildete Salvadorianer.  Viele von ihnen suchen des-wegen ihr Glück in der Emigration.

Das Land wurde in den vergangenen Jahren immer wieder von Naturkatastrophen heimgesucht. Vor der Pazifikküste des Landes treffen drei Kontinentalplatten aufeinander, sodass immer mit Beben zu rechnen ist. Im Jahr 1998 verwüstete der Hurrikan Mitch das Land, 2001 ein schweres Erdbeben, 2005 verursachten ein Vulkanausbruch und der Hurrikan Stan mit Erdrutschen und Überschwemmungen große Schäden. Tausende Menschen verloren Hab und Gut, mussten monatelang in Notquartieren hausen und erhielten überdies nur unzureichend Hilfslieferungen von staatlichen Organisationen. Das jüngste Unglück war der Hurrikan Ida im November 2009.

Ein weiteres schwieriges Thema ist die mangelhafte Versorgung eines Großteils der Bevölkerung mit Trinkwasser.  Umweltver-schmutzung und Erosion machen Trinkwasser zu einem immer kostbareren Gut, und für Instandsetzung und Bau der nötigen Infra-struktur fehlen die Ressourcen.


Neben Armut und Naturkatastrophen ist eine tief verankerte strukturelle Gewalt eines der größten Probleme, mit denen das Land zu kämpfen hat. Bewaffnete Jugendbanden und Drogenkartelle bekriegen sich untereinander oder mit den Sicherheitskräften. Der Einsatz brutaler Gewalt bei der Lösung von Problemen war und ist in El Salvador noch immer traurige Realität. Dies muss im Zusammenhang mit der jüngsten Geschichte des Landes gesehen werden: Von 1979 bis 1991 tobte ein blutiger Bürgerkrieg zwischen der Guerillabewegung FMLN und der Armee. Die Hauptursache war die immer größer werdende Kluft zwischen einer kleinen, reichen Oberschicht und einer Bevölkerung, die am Rande des Existenzminimums überleben musste. Rund 70.000 Tote, hauptsächlich aus der Zivilbevölkerung, waren zu beklagen. Im Jahr 1992 wurde ein Friedensabkommen geschlossen. Ein Amnestie-gesetz erklärte die Menschenrechtsverletzungen des Bürgerkriegs für verjährt. Eine Aufarbeitung der Bürgerkriegszeit und eine Ent-schädigung der Opfer hat dementsprechend nicht stattgefunden.


Die im März 2009 gewählte Regierung, an deren Spitze der ehe-malige CNN-Reporter Mauricio Funes steht, sieht sich vor großen Herausforderungen. Mit Funes wurde zum ersten Mal in der Ge-schichte El Salvadors ein Präsident gewählt, der nicht aus dem rechtskonservativen Lager stammt. Große Teile der Bevölkerung hoffen nun, dass er Lösungen für die massiven Probleme des Landes findet und seine Wahlversprechen umsetzen kann. Eine Mehrheit im Parlament hat der Präsident mit seiner Partei jedoch nicht. Bislang läuft alles auf Kompromisslösungen mit der ARENA-Partei hinaus, die das Land mehr als zwei Jahrzehnte lang regierte. Erste Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen der armen Bevölkerungsschichten sind aber bereits spürbar, insbesondere in den Bereichen Bildung und ärztliche Versorgung.

Atiquizaya:

Die Kleinstadt Atiquizaya befindet sich im gleichnamigen Bezirk der Provinz Ahuachapán, die im äußersten Westen von El Salvador liegt, unweit der Grenze zu Guatemala und etwa zwei Autostunden von der Hauptstadt San Salvador entfernt (siehe Karte). Der Name „Atiquizaya“ kommt aus der Indianersprache Nahuat und bedeutet: Ort der Quellen. Der Bezirk hat eine Ausdehnung von 66,64 km² und eine Einwohnerzahl von ca. 33.000. Er ist in 14 kleinere Verwaltungseinheiten („cantones“) unterteilt. Die Hauptwirtschaftsfaktoren sind in dieser ländlichen Gegend der Anbau von Kaffee, Bohnen und Zuckerrohr. Die Menschen arbeiten überwiegend im landwirtschaftlichen bzw. informellen Sektor, ihr Einkommen reicht oft gerade zum Überleben.

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